Samstag, 19. Februar 2011

Nicht nur die Mühlen der Justiz.....

....mahlen mitunter sehr langsam!

Immobilienfonds - geschlossene und offene - kämpfen zur Zeit mit einigen Schwierigkeiten. Viele haben die Rücknahme der Anteile ausgesetzt, mindestens drei der "großen" werden liquidiert.

Viele Anleger haben Geld verloren. Jeder Fall ist anders und daher ist es verständlich, dass eine Bank Zeit braucht, um den Sachverhalt zu überprüfen, wenn im Zusammenhang mit Immobilienfonds Schadensersatzansprüche wegen falscher Beratung geltend gemacht wurden.

Manchmal habe ich allerdings schon den Eindruck, dass lange Bearbeitungszeiten System haben:

Ich habe für eine Mandantin am 15.11.2010 Ansprüche bei der Commerzbank AG geltend gemacht. Gut einen Monat später erhielt ich eine Eingangsbestätigung in der stand, man bemühe sich um eine Prüfung und bitte um etwas Geduld. Mitte Januar und Anfang Februar habe ich an die Stellungnahme erinnert - NICHTS.

Nach drei Monaten gibt es also immer noch keine Stellungnahme. Meine Mandantin ist 82 Jahre alt - ein Schelm, der Böses dabei denkt !!!

Dienstag, 8. Februar 2011

Die Deutsche Bank, der Swap und die "neue Finanzkrise".....

Heute fand eine Verhandlung vor dem BGH statt, in der es darum ging, ob die Deutsche Bank einem Unternehmen zum Schadensersatz verpflichtet ist, weil es ihm einen Spread-Ladder-Swap verkauft hat. Bei diesem Produkt wettet der Anleger auf die Differenz zwischen der Entwicklung der langfristigen und der kurzfristigen Zinsen.

Als der vorsitzende Richter des Senates recht deutliche Worte fand, zu welchem Urteil der Senat neigt, erklärte der Anwalt der Deutsche Bank AG, dass das Gericht bei einer Verurteilung der Bank eine zweite Finanzkrise auslöse, da dann auf die Banken erhebliche Schadensersatzansprüche zukämen.

Nun kann man sicherlich darüber diskutieren, ob Banken verpflichtet sind, bei ihren Geschäften ihre Gewinnspannen offen zu legen. Worüber man m.E. aber nicht diskutieren kann, ist die Tatsache, dass diese Produkte  so konstruiert sind, dass der Anleger nahezu "verlieren" MUSS und nahezu keine Chance hat, dies bei Abschluss des Vertrages zu erkennen und sein Risiko zutreffend einzuschätzen.

Die "Drohung" der Deutschen Bank, der BGH würde eine neue Finanzkrise auslösen, zeugt dagegen von einer unglaublichen Arroganz - zumal wenn man bedenkt, welche immensen Summen die Banken (und nicht nur die Deutsche Bank) mit Swaps verdient haben.

Ich weiß nicht, wie der BGH entscheiden wird, aber ich bin sicher - er lässt sich von dieser Arroganz nicht beeinflussen !